Die Angst geht um in Deutschland. Zumindest ist das der Eindruck aus meinem Umfeld. Es ist eine Zeit der Veränderung, sowohl in der Wirtschaft und Politik, in vielen Firmen, aber auch in Familien und den Menschen selbst. Und da keiner so genau weiß, wie diese Veränderungen ablaufen und was sie bringen werden, ist die Befürchtung groß das sie sich negativ auswirken. Zum Beispiel den Job zu verlieren, keinen adäquaten neuen zu finden, die Raten fürs Eigenheim oder die Miete für die schöne Wohnung nicht mehr zahlen zu können, usw.. Oder dass sich der Krieg in der Ukraine ausweitet und wir hineingezogen werden. Oder alles aufgrund hoher Inflation noch viel teurer wird und man nicht mehr gut essen oder in Urlaub fahren kann.

Und ja, es könnte alles der Fall sein. Über Wahrscheinlichkeiten kann man spekulieren, aber dass Angst daraus entsteht, ist klar. Weil wir diese Dinge leider selbst nicht wirklich beeinflussen oder ändern können.

Wie also mit diesen Ängsten umgehen?

Möglichkeit 1: Verdrängen. Die Angst nicht fühlen oder kleinreden. Gar nicht hinschauen, geschweige denn hineinfühlen. Sich mit anderen Dingen ablenken. Das Blöde daran ist nur, dass selbst wenn wir wichtige Gefühle wie die Angst aus unserem Bewusstsein verdrängen, sie unbewusst in uns weiterarbeiten. Sozusagen aus dem inneren Schatten heraus. Und uns beeinflussen, runterziehen oder gar krank machen. Also keine so gute Idee.

Möglichkeit 2: Mit anderen Gefühlen überlagern. Gerne kommt hier Wut oder gar Hass ins Spiel. Statt meine eigene Angst zu erkennen, bin ich lieber wütend auf die Umstände, das Umfeld oder andere Menschen. Ich habe eigentlich Angst meinen Job zu verlieren und bin aber lieber wütend auf den Chef, die Politiker oder gar Ausländer. Und werde dadurch zu einem unangenehmen, vielleicht gar verbitterten Menschen, der ich doch gar nicht sein will. Auch keine gute Idee.

Möglichkeit 3: Voll eintauchen. Sich den Ängsten voll hingeben und zum eigenen Fokus und fast Lebensinhalt machen. Andere Menschen vor diesen Gefahren warnen und schlechte Nachrichten verbreiten. Auch wenn dies viele unserer Medien oft bzw. fast ständig machen, ist es wohl keine gute Idee so zu leben.

Möglichkeit 4: Ehrlich hinschauen und sich auseinandersetzen. Im ersten Schritt mal die Ängste, die da sind, wirklich ans Licht holen, benennen und auch fühlen, was es mit einem macht. Und dann sich damit auseinandersetzen, mögliche Konsequenzen und Szenarien bedenken. Ein Beispiel: Was wäre, wenn ich meinen Job verliere und im neuen deutlich weniger verdiene. Vielleicht umziehen muss. Okay, das würde mich traurig machen, aber ich würde weiterleben. Vielleicht mich sogar etwas freier fühlen. Aber die Kommentare von Familie und Freunden wären mir unangenehm.

Und dann weiterleben. Mit dem Bewusstsein, was ich aktuell habe und vielleicht sogar in größerer Dankbarkeit, dass ich es habe. Und diese Dankbarkeit ist dann wieder der Schlüssel zum Glücklichsein.

In der konsequenten Umsetzung ist diese Möglichkeit 4 sicher nicht leicht – aber meines Erachtens der beste Weg aus einer Angst wieder in ein Glücklichsein zu kommen. Ich habe selbst in den letzten Monaten oft Angst gehabt und habe es noch: Ist das, was wir angepackt haben wirklich der richtige Weg? Werden wir es schaffen unsere Vision umzusetzen? Daher weiß ich, dass es viel Energie und Durchhaltevermögen braucht, um seinen tiefsten Ängsten zu begegnen und wirkliche Veränderung zuzulassen.

Aber diese Veränderung kann auch positiv sein!

Ich wünsche Dir, dass Du es schaffst Deinen Ängsten gut zu begegnen, damit umzugehen und in Dankbarkeit für das, was Du hast zu leben. Und nicht in einer Angst um das, was Du vielleicht verlieren könntest.